Bodeninitiative
Wädenswil

Bodeninitiative vom Volk angenommen am 9.6.24

Vielen Dank für Ihr Vertrauen

Die Wädenswiler Stimmbürger*innen haben die Bodeninitiative, die von der SP, der EVP und den Grünen in Zusammenarbeit lanciert wurde, mit 51.37% angenommen (Stimmbeteiligung 43,52%). Somit ist nun in der Gemeindeordnung verankert, dass die Stadt Wädenswil ihrem Boden Sorge trägt und grundsätzlich keine Grundstücke mehr verkauft.

Es freut uns sehr, dass die Bevölkerung unsere Idee mitträgt und klare Rahmenbedingungen bei Landgeschäften schafft. Die Verhandlungsposition der Stadt bei der Ausarbeitung von Baurechtsverträgen geht erheblich verstärkt aus dieser Abstimmung hervor. Die Annahme der Bodeninitiative schränkt den Handlungsspielraum des Stadtrates minimal ein und ist ein grosser Gewinn für die Wädenswiler Bevölkerung.
Die Entscheidung für eine nachhaltige und langfristige Bodenpolitik kam zum rechten Zeitpunkt, jetzt muss der Stadtrat kreativ werden und andere Lösungen für die Finanzierung seiner Projekte finden.
Wir danken allen, die uns in dieser Kampagne unterstützt haben, sei es mit Leserbriefen, Flyern, Plakatstellen, Mobilisierung von Bekannten, Hilfe an Standaktionen und durch den Gang an die Urnen.

Für das Komitee: Edith Höhn und Daniel Tanner

Zur Podiumsveranstaltung

Dialog ist immer gut. Problemfelder werden definiert, unterschiedliche Argumentationen vorgebracht, so auch bei der gestrigen Podiumsdiskussion anlässlich des Abstimmungskampfes für die Bodeninitiative.

Sorgsamer Umgang mit der endlichen Ressource Boden liegt durchaus im Interesse aller Einwohnerinnen und Einwohner, und hat weitreichende Folgen für unser und das Leben künftiger Generationen, wohl auch deshalb war die Veranstaltung so gut besucht, die Sust 1840 war bis auf den letzten Platz voll.

Als Auftakt gewährte die renommierte Wohn- und Bodenpolitikerin und Ökonomin HSG Jacqueline Badran in ihrem Vortrag spannende Einblicke in die komplexe Problematik des Bodenbesitzes und seiner gesellschaftlichen Konnotationen. Sie beleuchtete die ökonomischen Hintergründe für eine aktive Immobilienpolitik. Ihr Wunsch: Mehr Gemeinnützigkeit auf Wädenswils Boden. Sie fand klare Worte, was die Rolle der Politik in Bezug auf Ungleichheit der Bodenverteilung angeht, und schloss mit einem Fazit: Boden im Gemeindebesitz ist IMMER Big Business für den Staat.

In ihrem Referat beleuchtet sie auch den Wohnungsmarkt. Wädenswil ist ein teures Pflaster, der aktuelle Quadratmeterpreise für Miete liegt pro m2 in etwa bei 25 CHF (CH ca 16 CHF), der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen bei 12'886 CHF (CH ca. 9000 CHF). Eindringlich erinnerte sie an den Verfassungsauftrag, «Art. 41 BV ein Recht aller auf eine zahlbare Wohnung: Bund und Kantone setzen sich in Ergänzung zu persönlicher Verantwortung und privater Initiative dafür ein, dass: e. Wohnungssuchende für sich und ihre Familie eine angemessene Wohnung zu tragbaren Bedingungen finden können».

Diskussionsstoff zu den Anliegen unserer Initiative gab es in der anschließenden Podiumsrunde mit Christof Wolfer, Stadtrat Finanzen und dem Gemeinderat und Komiteemitglied Patrick Höhener. Tobias Mani moderierte, und forderte die beiden mit gezielten Fragen zu den Bodenpolitischen Verhältnissen in Wädenswil heraus. Christoph Wolfer sah sich im Spielraum für die aktive Immobilienbewirtschaftung eingeschränkt, und plädiert dafür, Boden auch für die Finanzierung aktuell anstehender Projekte zu verkaufen. Patrick Höhener erinnerte, dass wir auch an die zukünftigen Generationen denken müssen, und Land nur im Baurecht abzugeben, was im Publikum gut ankam.

Der Boden ist - wie Wasser und Luft - eine natürliche Lebensgrundlage des Menschen. 

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Fakten

Die Stadt Wädenswil besitzt etliche freie Bauparzellen und viel Land in der Nicht-Bauzone.